Der Blick des Frankfurter Literaturkritikers Börne auf das Judenghetto seiner Heimatstadt und sein Ausspruch, man könne Völker nichts verlernen machen, hat wie zahlreiche Werke aus jüdischer Feder einen Kulturdiskurs entflammt: Lernanstöße bei Selbst- und Fremdbildern des Judentums, der Wahrnehmung einer wechselvollen Affinität zu jüdischer Tradition und Transkulturalität, Verfolgung und Neubeginn. Dieses Seminar gibt Einblick in die Genese deutsch-jüdischer Literatur und beleuchtet an ausgewählten Beispielen Werk und Wirken ihrer Autoren. Es widmet sich der sprachlichen Bewältigung einer Minderheitenexistenz und thematisiert die Position des Rezipienten im Kontext literarischer Produktion und kultureller Lesart.